Ühlingen
Wo sich das enge und felsige Schlüchttal nach Norden hin weitet, ist in einer Höhenlage von 650 m bis 750 m der anerkannte Erholungsort Ühlingen gelegen. Der Reiz des Ortsteils Ühlingen wird bestimmt durch die umgebende abwechslungsreiche Landschaft mit Wald, Wiesen und Wasser.
Neben der Schlücht, die durch den Ort fließt, präsentiert sich besonders eindrucksvoll der für das gesamte Dorf charakteristische alte Baumbestand. Vielfältige Wandermöglichkeiten und Waldwege für Radfahrer/Biker bieten sich Besuchern aller Altersgruppen und Familien an. Wer es gerne sportlich mag, für den steht neben Fußball- und Tennisanlage auch eine Skateranlage zur Verfügung.
Seit der Gemeindereform ist Ühlingen Sitz der Gemeindeverwaltung. Erst vor wenigen Jahren wurde ein neues, modernes Rathaus errichtet, in dem neben der Verwaltung auch die Post sowie die Sozialstation untergebracht sind.
Reiche geschichtliche Vergangenheit
Ühlingen ist ein sehr altes Schwarzwalddorf mit einer reichen geschichtlichen Vergangenheit. In St. Galler Urkunden wird es schon 816 als "Hulingen" erwähnt. Durch den Albgaugrafen Gotsbert kam Ühlingen größtenteils an das Kloster St. Gallen.
Auch das von Graf Kuno von Öhningen, dem Schwiegersohn Otto I., im Jahre 965 gegründete Chorherrenstift wurde zu dieser Zeit mit reichen Gütern hier ausgestattet. So war denn auch der Ühlinger Ortsadel ein frommes Dienstmannengeschlecht des Stiftes Öhningen. Das Edelgeschlecht von Ühlingen wird in den Klosterurkunden von Riedern am Wald als dessen großer Wohltäter genannt.
Es ist nicht nachzuweisen, dass das Ühlinger Adelsgeschlecht auf der benachbarten trutzigen Burg, die einst den Edeln von Steinbach gehörte, residiert hat. Wahrscheinlicher ist schon, dass das Ühlinger Adelsgeschlecht auf Schloss Mandach oder Weiler gelebt hat, was aber urkundlich nicht zu belegen ist.
Nach mehrmaligem Wechsel der Dienstherren von Ühlingen erwarb das Kloster St. Blasien unter Abt Christoph im Jahre 1480 das Dorf Ühlingen, dazu seine Leute, den Korn-, Wein-, den Heu- und Lämmerzehnten sowie den St.-Martins-Groß- und Grund- und Zehntherr des Dorfes Ühlingen.
An den Dreißigjährigen Krieg erinnert ein Bildstock zwischen Ühlingen und Witzhalden. Er wurde zum Andenken an einen pflügenden Bauern, der von den Schweden auf dem Felde erschlagen worden war, errichtet.
Mehrere Brandkatastrophen
Seit dem Jahre 1890 ist Ühlingen von zahlreichen und schweren Brandkatastrophen heimgesucht worden. Das alte Ühlingen von einst ist verschwunden und mit ihm die schönsten alten, geräumigen, mit Schindeln eingedeckten Schwarzwaldhäuser.
So fielen am 8. September 1890 einem Großbrand in der Walligaß 10 Häuser zum Opfer. Der Brand brach damals im "Bären" aus, wobei auch 12 Stück Vieh verbrannten. Im heißen, trockenen Sommer des Jahres 1911 brach mittags um 14 Uhr im Hause Ernst Schäuble Feuer aus. Mit rascher Geschwindigkeit breitete es sich aus und äscherte im Ortsteil Holz 9 Häuser ein.
Ein besonders tragisches Jahr war das Jahr 1930 für die Gemeinde Ühlingen. Achtmal ertönte in jenem Jahr Feueralarm in Ühlingen. Unheimlich war die Häufung dieser Brände, und die Ühlinger Bevölkerung war damals so verängstigt, dass sie in den Kleidern die Nächte verbrachte und in den einzelnen Häuser die Familienangehörigen nachts abwechselnd Haus und Scheuer auf Feuergefahr kontrollierten.
Dem letzten großen Brand fiel am Sonntag, dem 27. November 1955, morgens um 4 Uhr, das Gasthaus "Zur alten Post" zum Opfer. Es herrschte damals eine so große Kälte, dass trotz des Brandes die Eiszapfen an den Dachrinnen nicht schmolzen. Im Jahre 1886, als diese Gastwirtschaft an einer Fastnacht abbrannte, soll es genau so kalt gewesen sein, dass sogar das Wasser in den Löscheimern zu Eis erstarrte.
Ortschaftsverwaltung Ühlingen
Kirchplatz 1
79777 Ühlingen-Birkendorf
Sprechzeiten
donnerstags 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr durch OV Müller im Rathaus Ühlingen